Familie Herleth in der Rhön
Als Familienbetrieb wachsen
Familie Herleth setzt neue Maßstäbe in der Röhn!
Wachsen, den Betrieb zukunftsfähig machen für die nächste Generation und trotzdem ein Familienbetrieb bleiben - geht das überhaupt noch? Wachstum und Familienbetrieb sind kein Widerspruch - das zeigt eindrucksvoll die sympathische Familie Herleth in der Rhön.
Begonnen haben die Herleths als Nebenerwerbslandwirte, die sich, um es auf den Punkt zu bringen, einfach nicht von den Kühen trennen konnten. Die Eltern von Andreas und seinem Bruder Wolfgang bewirtschafteten einen kleinen landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb mit anfänglich 8 Milchkühen. 1997 entschied sich die Familie bei der Landwirtschaft zu bleiben und mit der Rinderhaltung auszusiedeln. Es wurde ein Rinderstall für 35 Mutterkühe gebaut und die Milchproduktion auf einem kleinen aber feinen Niveau am Leben erhalten. Als Andreas 2003 seine landwirtschaftliche Ausbildung auf 2 Milchviehbetrieben begann, gab ihm sein Vater freie Hand, sein neu erlerntes und erlebtes Wissen auszuprobieren und eigene Entscheidungen zu treffen. Ein Privileg, das nicht viele junge Landwirte genießen. Andreas Vater war kein gelernter Landwirt und gab seinem Sohn somit die Möglichkeit, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und natürlich auch Fehler dabei zu machen. Für dieses Vertrauen ist Andreas heute seinem Vater sehr dankbar!
Nach absolvierter landwirtschaftlicher Ausbildung folgte die HLS in Bayreuth von 2008 - 2009. Ebenfalls keine leichte Zeit für Andreas Eltern, da der "schlaue" Sohn nach 5 Tagen in der Schule, dass ganze Wochenende Zeit hatte, die Eltern mit seinem neuen Wissen zu "beglücken"!. Man lernt in der Schule wie es geht und will es dann zu Hause umsetzen! Dass das nicht immer in der Praxis funktioniert, war natürlich auch eine hilfreiche Erkenntnis. So zahlte Andreas auch Lehrgeld bei dem Versuch, schulische Theorie in der Praxis anzuwenden. Aber dieses "Geld" war gut angelegt, denn es mehrte seinen Erfahrungsschatz. Seine Tätigkeit im Amt in Schweinfurt von 2009 - 2013, gab noch die Prise an Erfahrung und Kompetenz hinzu, um den Schritt vom Nebenerwerbslandwirt mit Mutterkuhhaltung zum modernen Biobetrieb mit zukünftig 120 melkenden Kühen zu schaffen.
Gemeinsam mit seiner Frau Susanne, ebenfalls gelernte Landwirtin und Landwirtschaftsmeisterin, startete die Familie das Bauprojekt. Der Neubau mit insgesamt 156 Liegeplätzen vereint alle Anforderungen der Biorichtlinien. Das offenen Dach gewährleistet den Auslauf für die Kuh unter "unüberdachter Fläche", ohne die Tiere allzu weit vom Roboter wegzuführen. Der Platzbedarf pro Kuh nach Biorichtlinie wurde optimal auf die Bedürfnisse eines Milchviehbetriebes mit 2 Robotern zugeschnitten.
Den Liegebuchten haben Andreas und Susanne Herleth ebenso große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Tiefbuchten wurden mit Pferdemist ausgebettet und mit Stroh und Kalk eingestreut. Die optimale Positionierung von Bugbrett plus Bugrohr verhindert, dass sich die Einstreu im Bereich der Vorderfüße wegtritt und die Tiere sich optimal in der Liegebox platzieren. Das Ergebnis: saubere Liegeboxen und saubere Kühe.
Auch die zwei Roboter fügen sich sehr gut ein in das „Tierwohl Konzept“. Die Tiere zeigen eine sehr hohe Akzeptanz für die "neuen Melker". Das Managementprogramm T4C zeigt nach einer Laufzeit von nur 4 Wochen, dass die Tiere durchschnittlich 6,5 mal pro Tag beim Roboter "vorbeischauen", sie werden im Schnitt 2,5 mal pro Tag gemolken. Mit diesem optimalen Besuchsverhalten und einem Durchschnittsgemelk der Fleckviehherde von 24 Litern pro Kuh und Tag, beweisen, dass die Familie Herleth und ihre Kühe im Roboterzeitalter angekommen sind.
Was hat den Ausschlag für die Investition in die Melkrobotertechnologie gegeben? Andreas Herleth sieht gerade für seinen Familienbetrieb einen großen Vorteil in der zeitlichen Unabhängigkeit, die ihm der Roboter verschafft. Diese Flexibilität ermöglicht es dem Paar, den Betrieb mit zukünftig 120 Milchkühen mit Hilfe der Senioren zu bewirtschaften. „Die Technik ist ausgereift und funktioniert, das Melken mit dem Roboter ist heute kein Experiment mehr", antwortet Andreas Herleth. Auch die Altenteiler freuen sich über die Technik und die Arbeitserleichterung. Und das wichtigste Argument für Andreas Herleth ist:"Ich hab meine Frau nicht geheiratet, um sie in einem Melkstand zu verstecken!"
Wir vom Lely Center Franken Nicklas GmbH bedanken uns für die Möglichkeit, bei der Entstehung dieses modernen Milchviehbetriebes mitgewirkt zu haben und wünschen der Familie Herleth weiterhin viel Glück und Erfolg.